Das Spielprinzip ist - wie so oft in Kinderspielen für die Zielgruppe ab 4 Jahren - eine Memory-Variante. Diese wurde hier spannend aufbereitet durch die Spielidee, den schlafenden Schatzwächtern ihre Schätze rauben zu können. Aber das ist eben nur dann möglich, wenn den beiden an die Schätze angrenzenden Schatzwächtern gerade Mal für einen kleinen Augenblick „die Augen zugefallen“ sind und die Langfinger so ungehindert heimlich, still und leise die Schätze stibitzen können.
Wer von den mitspielenden Langfingern am Ende des Raubzuges die meisten Schätze stehlen konnte, ist Sieger.
Die Spielverpackung hat die übliche Größe eines typischen Mitbring-Spiels (ca. 18 x 11 x 4 cm). Enthalten sind neben einer gut erklärenden Spielanleitung zwölf Schlafmützen-Plättchen, ebenso viele Schatzwächter-Plättchen aus festem Karton sowie 24 Schatzmünzen aus Holz in leuchtendem Gelb (Durchmesser 1,5 cm). Die Plättchen sind quadratisch mit einer Kantenlänge von 3,5 cm. Auf der Vorderseite sind zwölf verschiedene Tiere (z.B. Eule, Löwe, Bär Fuchs, Hase, Maus etc.) auf unterschiedlichen Hintergrundfarben und als Wachen verkleidet zu sehen, wobei nur zwölf mit offenen Augen und wachem Blick sich nach Dieben und Räubern umsehen, die anderen zwölf hingegen haben die Augen geschlossen, die „Waffen“ (z.B. Speer, Säbel, Schild etc.) gesenkt, Schwänze und Ohren baumeln locker an den Körpern und ein leises „Schnarchgeräusch … zzzzz …“ zeigt an, hier bewacht gerade niemand die wertvollen Schätze. Zur leichteren Unterscheidung zwecks getrenntem Mischen der Plättchen sind die Rückseiten in verschiedenen Farben gehalten (gelb = Schlafmützen; grün = Wächter).
Zu Beginn des Spiels mischt man die Schlafmützen-Plättchen und legt sie dann zu einem Rechteck 3 x 4 Plättchen in der Mitte des Spieltischs verdeckt aus. Die Schatzwächter-Plättchen werden in einem Kreis um dieses Rechteck herum in beliebiger Reihenfolge offen angeordnet. Zwischen die Schatzwächter werden jeweils ein bis drei Schätze verteilt.
Nun kann das Spiel beginnen. Der Startspieler deckt zwei Schlafmützen-Plättchen aus der Mitte auf und sucht die entsprechenden Schatzwächter im offenen Kreis. Hat er diese entdeckt und die beiden Wächter liegen in direkter Nachbarschaft nebeneinander und bewachen zusammen einen Schatz, fallen den beiden sodann die Augen zu und der kleine Langfinger-Spieler raubt ganz vorsichtig und leise den Schatz und legt die Beute vor sich ab. Im Anschluss werden die Schlafmützen wieder umgedreht und der nächste Spieler darf sein Glück versuchen. Die kleinen Langfinger sollten sich gut merken, wo welche Schlafmütze liegt, so kann man gezielt auf Schatzjagd gehen und die Schlafmützen aufdecken, deren Wächter die meisten Schätze (maximal drei Schätze pro Zug sind möglich) bewachen. Im Spielverlauf liegen so immer weniger Schätze aus, die von benachbarten Schatzwächtern beschützt werden. Wenn man an Schatzwächter beim Aufdecken der Schlafmützen gerät, die keinen Schatz mehr bewachen, weil der ihnen bereits geraubt wurde, haben die kleinen Langfinger Pech gehabt und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Das Spiel endet, wenn alle Schätze stibitzt wurden. Es gewinnt der Räuber, der die meisten Beutestücke vor sich liegen hat.
Zu diesem Spielverlauf gibt es noch eine Variante mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad, so dass dieses Spiel auf eine längere Sicht nicht langweilig werden dürfte.
Wie man aus der Rezension vermutlich herauslesen kann, gefällt uns das neue Spiel von Heinz Meister und dem HABA-Verlag ausgezeichnet, die Wächter sind sehr lustig und in angenehmen Farben dargestellt, die Gestaltung des Materials gut durchdacht. Allein das Spielmaterial hätte auch in einem halb so großen Karton Platz gefunden. Was ich allerdings besser gefunden hätte, wenn die Plättchen und die haptisch und visuell sehr schönen Schatzmünzen etwas größer ausgefallen wären – und hier meine ich insbesondere die Schätze. Man wird schauen müssen, dass sie nicht verloren gehen oder schlimmer „im Eifer des Gefechts“ mal in den Mund wandern und verschluckt werden.
Neben dem auf jeden Fall aufkommenden Spielspaß und Eifer, lernen die kleinen Mitspieler ganz nebenbei sich zu konzentrieren, sich etwas zu merken, lernen erstes Zählen und dass Eins und Zwei weniger als Drei ist. Auch erwachsene Langfinger sind gern bei einer Runde „Burg Schlummerschatz“ mit von der Partie und stellen sich der Herausforderung einer weiteren Memory-Variante ;-)
Ulrike hat Burg Schlummerschatz klassifiziert.
(ansehen)